Girl on the train - Paula Hawkins
Dieses Buch entdeckte ich in einem Bahnhofsgeschäft, während einer kleinen Aufenthaltspause. Wie passend :) Endlich habe ich mal wieder ein Krimi gelesen. "Girl on the train" hat meinen Erwartungen entsprochen und mich immer wieder in seinen Bann gezogen.

Zum Inhalt
Die Alkoholikerin Rachel pendelt täglich nach London zu ihrer Arbeit. Auf der Strecke bleibt der Zug immer an einer Stelle stehen von der aus sie in die anliegenden Häuser blicken kann. Jeden Tag wartet sie darauf, den Leuten dort beim Leben zuzusehen. Nicht nur, weil sie ein paar Häuser weiter selbst mal gelebt hat, sondern auch weil das Paar in Nummer fünfzehn so glücklich aussieht, wie sie es gerne wäre. Sie erträumt sich das Leben der beiden, doch als sie vom Zug aus sieht, dass Megan, die Frau eine Affäre hat, bricht für Rachel ihre kleine Traumwelt zusammen. Als Megan in der Nacht darauf verschwindet ist klar, es muss etwas Schreckliches passiert sein.
Rachel weiß, dass sie in der Nacht in Megans Straße war, kann sich aber an nichts mehr erinnern, weil sie zu betrunken war. Sie muss unbedingt herausfinden, was in dieser Nacht geschehen ist. Und so verstricken sich die Geschichten von Rachel, Megan's Mann Scott, Rachels Exmann und dessen neuer Frau, ohne dass sie es wollen.

Meine Meinung
Es hat mir Spaß gemacht, mal wieder einen Krimi zu lesen. Klar, meistens sind die wenig appetitlich, aber bei diesem hielt sich das Grausen in Grenzen. Dafür war es eine gute Dosis Spannung, nicht durchgehend fesselnd, aber auch nie langweilig. Nur dauerte es eine Weile, bis die Geschichte ins Rollen kam.
Was mir besonders gefallen hat, waren die Charaktere. Nicht, weil sie besonders nett und sympathisch waren, sondern weil sie authentisch waren.
Zu Beginn konnte ich Rachel nicht wirklich ausstehen. Bücher dessen Hauptcharaktere unsympathisch sind, haben es bekanntlich schwer, aber mit der Zeit änderte ich meine Einstellung ihr gegenüber. Da die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen immer in der Ich-Form erzählt wird, kann man sich viel besser in die Situationen hinein fühlen und versteht, warum jeder einzelne so handelt. Auch wenn das Buch nicht wirklich einen positiven Eindruck über die Menschen hinterlässt, finde ich, dass es trotzdem nicht runterzieht. Und bei manchen Eigenschaften, bin ich mir sicher, dass es in der Realität wirklich so ist.
Trotzdem gebe ich dem Buch nur
3 von 5 Sternen,
weil es zwischendurch für einen Krimi zu sehr Schwung verliert.

Daten zum Buch
Autorin: Paula Hawkins
Seitenzahl: 446 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2015